Bankkaufmann/-frau

Bankkaufleute sind hauptsächlich in Kreditinstituten beschäftigt und arbeiten dort in unterschiedlichen Bereichen wie z. B. im Bereich der Kontoführung und dem Zahlungsverkehr, sie beraten Kunden bei der Geld- und Kapitalanlage, bei der Abwicklung von Kreditgeschäften oder aber beim Abschluss von Verträgen (Bausparverträge, Lebensversicherungsverträge, ...). Neben den facettenreichen Beschäftigungsfeldern in Banken können Bankkaufleute aber auch im Wertpapierhandel, bei Versicherungen, Unternehmensberatungen oder sogar an der Börse tätig werden.

Die Ausbildung dauert gemäß Ausbildungsordnung drei Jahre. Bei entsprechender Vorbildung (z. B. Abitur) verkürzt sich die Ausbildung auf zwei bzw. zweieinhalb Jahre. Bei überdurchschnittlichen Leistungen während der Ausbildung ist eine Verkürzung ebenfalls möglich. 95 % der Ausbildungsbetriebe führen eine verkürzte Ausbildung durch.

An der Otto-Bennemann-Schule werden zurzeit Schüler mit zwei-, zweieinhalb- und dreijährigem Ausbildungsvertrag beschult. Je nach Ausbildungsdauer werden die Auszubildenden in vier, fünf bzw. sechs zusammenhängenden Schulblöcken für ca. sechs bis sieben Wochen unterrichtet. Von den erteilten 33 Wochenstunden umfasst der berufsbezogene Unterricht 23 Wochenstunden und der allgemeinbildende Unterricht (Politik, Deutsch, Englisch und Sport) 10 Wochenstunden.

Die gesetzliche Grundlage bildet die Verordnung über die Berufsausbildung zum Bankkaufmann/zur Bankkauffrau.

Grundlage für den Lehrplan der Otto-Bennemann-Schule ist der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Bankkaufmann/Bankkauffrau.

Der berufsbezogene Unterricht an der Otto-Bennemann-Schule umfasst folgende Inhalte:

Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf
Bankkaufmann und Bankkauffrau
  Zeitrichtwerte in
Unterrichtsstunden
Nr. Lernfelder 1.
Ausbildungsjahr
2.
Ausbildungsjahr
3.
Ausbildungsjahr
1 Die eigene Rolle im Betrieb und im Wirtschaftsleben mitgestalten 80    
2 Konten für Privatkunden führen und den Zahlungsverkehr abwickeln 80    
3 Konten für Geschäfts- und Firmenkunden führen und den Zahlungsverkehr abwickeln 60    
4 Kunden über Anlagen auf Konten und staatlich gefördertes Sparen beraten 40    
5 Allgemein-Verbraucherdarlehensverträge abschließen 60    
6 Marktmodelle anwenden   40  
7 Werteströme und Geschäftsprozesse erfassen und dokumentieren   60  
8 Kunden über die Anlagen in Finanzinstrumenten beraten   120  
9

Baufinanzierungen abschließen

  60  
10 Gesamtwirtschaftliche Einflüsse analysieren und beurteilen     80
11 Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern     80
12 Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren     60
13 Finanzierungen für Geschäfts- und Firmenkunden abschließen     60
Gesamtstunden 320 280 280

Der berufsbezogene Unterricht wird ergänzt durch die allgemeinbildenden Fächer. Während im Politikunterricht z. B. die politischen Rahmenbedingungen und die unterschiedlichen Interessenlagen im Vordergrund stehen, berücksichtigt der Deutsch- und Englischunterricht verstärkt den Kommunikationsaspekt im Hinblick auf die berufliche Praxis.

Die Abschlussprüfung gliedert sich in zwei Prüfungsteile, von denen der erste bereits nach dem zweiten Ausbildungsjahr zu absolvieren ist.

 

Prüfungsbereich Dauer Prüfungsinstrument Gewichtung
Teil 1
der gestreckten
Abschlussprüfung
Konten führen und Anschaffungen finanzieren 90 Min Schriftliche Prüfung 20 %
Teil 2
der gestreckten
Abschlussprüfung
Vermögen aufbauen und Risiken absichern 90 Min Schriftliche Prüfung 20 %
Finanzierungsvorhaben begleiten 90 Min Schriftliche Prüfung 20 %
Wirtschafts- und Sozialkunde 60 Min Schriftliche Prüfung 10 %
Kunden beraten 30 Min Gesprächssimulation 30 %

Viele Banken bieten ihren Mitarbeitern Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Lehrgängen. Außerdem können Bankkaufleute nach abgeschlossener Berufsausbildung durch den Besuch entsprechender Abend- bzw. Wochenendseminare den Abschluss „Bankfachwirt/in“ oder „Bankbetriebswirt/in“ erwerben. Einige Banken ermöglichen ihren Angestellten auch den berufsbegleitenden Besuch einer Fachhochschule (z. B. in Wolfenbüttel) oder der Frankfurt School. Während der Semesterzeit bedeutet das z. B. zwei Tage betriebliche Tätigkeit und drei Tage Studium.