Fachkräfte für Lagerlogistik wirken bei logistischen Planungs- und Organisationsprozessen mit, d. h., sie nehmen Güter an, verladen, verstauen und transportieren Güter, packen und verpacken Güter. Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und unter Beachtung der Lagerordnung lagern und sortieren sie Güter anforderungsgerecht. Fachkräfte für Lagerlogistik führen Bestandskontrollen durch, erstellen Ladelisten, bearbeiten Versand- und Begleitpapiere. Sie beachten die Grundsätze der Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes und der rationellen Energieverwendung. Sie wenden betriebliche Informations- und Kommunikationssysteme an und arbeiten team- sowie kundenorientiert. Fachkräfte für Lagerlogistik sind in Industrie-, Handels- und Speditionsbetrieben sowie bei weiteren logistischen Dienstleistern tätig. Ihre Arbeitsaufgaben umfassen alle Tätigkeiten der Lagerlogistik.
Die gesetzliche Grundlage bildet die Verordnung über die Berufsausbildung im Lagerbereich in den Ausbildungsberufen Fachlagerist/Fachlageristin und Fachkraft für Lagerlogistik.
Grundlage für den Lehrplan der Otto-Bennemann-Schule ist der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik.
Die Ausbildung wird in 12 Lernfelder eingeteilt, von denen je vier pro Ausbildungsjahr unterrichtet werden. Daneben werden allgemeinbildende Fächer wie Englisch/Kommunikation, Deutsch/Kommunikation und Politik unterrichtet, die die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen sollen, sich im immer weiter öffnenden Europa zurechtzufinden und Schlüsselqualifikationen zu erlernen.
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik | ||||
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Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden | ||||
Nr. | Lernfelder | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr |
1 | Güter annehmen und kontrollieren | 80 | ||
2 | Güter lagern | 100 | ||
3 | Güter bearbeiten | 60 | ||
4 | Güter im Betrieb transportieren | 40 | ||
5 | Güter kommissionieren | 80 | ||
6 | Güter verpacken | 80 | ||
7 | Touren planen | 40 | ||
8 | Güter verladen | 80 | ||
9 | Güter versenden | 80 | ||
10 | Logistische Prozesse optimieren | 80 | ||
11 | Güter beschaffen | 40 | ||
12 | Kennzahlen ermitteln und auswerten | 80 | ||
Gesamtstunden | 280 | 280 | 280 |
Zwischenprüfung
In 90 Minuten hat der Prüfling eine Arbeitsaufgabe aus den folgenden Gebieten durchzuführen und dabei zu zeigen, dass er die Arbeitsmittel auswählen und nach Kontrolle der Funktionsfähigkeit anwenden kann:
Abschlussprüfung
Im praktischen Teil hat der Prüfling in maximal 5 Stunden zwei Aufgaben einschließlich eines 15-minütigen Fachgesprächs auszuführen. Schriftlich sind in 240 Minuten praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus den Prüfungsbereichen Prozesse der Lagerlogistik, rationeller und qualitätssichernder Güterumschlag sowie Wirtschafts- und Sozialkunde zu bearbeiten. Dabei sind lagerlogistische Abläufe nach Gütereigenschaften und rechtlichen Vorschriften zu bewerten und zu lösen. Informationstechnische, organisatorische, technologische und mathematische Gegebenheiten sind zu berücksichtigen.
Für die Arbeitsaufgaben kommen folgende Prüfungsgebiete in Betracht:
Praktische Arbeitsaufgaben
Prozesse der Lagerlogistik
Rationeller und qualitätssichernder Güterumschlag
Wirtschafts- und Sozialkunde
Der Prüfling soll zeigen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann.
Nach Abschluss der Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung gibt es für Fachkräfte für Lagerlogistik vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, wie z. B. die Fortbildung zum „Geprüften Fachkaufmann/Geprüfter Fachkauffrau Einkauf und Logistik“.